In unserer lockeren Folge interessanter Beiträge zur Ansiedlung der badischen Auswanderer in Südbrasilien soll heute ein Gedicht des deutschstämmigen Rudolf Hirschfeld die Gemütslage der Kolonisten zu Beginn der Neuansiedlung Mitte des 19. Jh. wiedergeben. Die wenigen Zeilen bezeugen beeindruckend den Mut, aber auch das Gottvertrauen der deutschen Einwanderer.
Gebet der Einwanderer
Herr wir haben es gewagt und sind übers/ Meer gegangen
Hier nun stehen wir verzagt vor dem großen Neu-Anfangen
Fremdes Volk und fremder Strand, fremde Sitten, fremde Erde.
Hilf uns Herr, dass dieses Land uns bald neue Heimat werde.
Drohend steht der dunkle Wald, voll von unbekannten Dingen,
wilder Tiere Aufenthalt. Gib uns Kraft, ihn zu bezwingen.
Voller Glauben und Vertrau’n woll’n wir unter fremden Sternen
unsern Kindern Häuser bau’n und Brasilien lieben lernen.