Waghäusel, 31.07.2011 – Während des 19. Jahrhunderts verließen zahlreiche Menschen ihre Heimat um nach Übersee auszuwandern. Viele siedelten sich in Brasilien an. Nun kamen Nachfahren von Valentin Häussler/Heissler 1825 – 1899, (der Name wurde bei der Ausreise in Heissler verändert) gebürtiger Wiesentaler aus Südbrasilien um nach Spuren ihrer Ahnen zu suchen und Verwandte zu treffen. Es waren die Ereignisse der badischen Revolution und ihr Drang nach Freiheit, welche die Familie mit 3 Kindern nach Brasilien ziehen ließ. Valentin war Soldat der 9. Kompanie des Leib-Infanterie-Regiments und nahm bei den entscheidenden Kämpfen der Badischen Revolution auf der Seite der Badener teil. Aufgrund von gerichtlichen Untersuchungen wurde er aktenmäßig erfasst und musste mit der Familie nach dem Scheitern der Revolution die Heimat verlassen. In einem Gedenkblatt indem die Stadt Waghäusel an ihre einstigen Waghäuseler, Kirrlacher und Wiesentaler Bürger erinnert, welche wegen Teilnahme am Aufstand der Demokraten angeklagt waren, fanden die Gäste aus Brasilien ihren Stammvater verzeichnet. Gemeinsam mit ihren badischen Verwandten Karl und Margot Häußler, Herbert Ritter sowie Helmut Kuhn/Mannheim nahmen sie an einer Stadtführung teil. Der Ehrenvorsitzende des Heimatvereins Waghäusel-Wiesental Hugo Mahl persönlich führte die Gäste durch die Heimatstube, das Heimat Museum und die Pfarrkirche St. Jodokus. Der Abschluss fand in Waghäusel am Denkmal für die Freiheitskämpfer von 1849 statt. Dr. Lothar Wieser begrüßte die Gäste im Namen der Badisch-Südbrasilianischen Gesellschaft. Für die Gäste aus Brasilien waren es teilweise sehr bewegende Momente und Maria Heisler bemerkte, dass allein der Aufenthalt und das Bemühen der badischen Gastgeber die weite Reise gerechtfertigt hätte. Aurea Heisler, Maria Heisler und Sohn Paulo werden in ihre brasilianischen Heimat Lajeado im Staate Rio Grande do Sul viel zu berichten haben.
von links nach rechts: Die beiden Badener Häußler, Margot und Karl mit ihren brasilianischen Heisler Aurea, Maria und Paulo vor dem Freiheitsdenkmal neben der Eremitage
