Wanderausstellung in Malsch
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Aus dem Letzenbergraum hatte Mitte des 19. Jahrhunderts etwa 50 Menschen
aus Malsch, Mühlhausen und Rauenberg mit der Auswanderung nach Südamerika
das Risiko einer ungewissen Zukunft auf sich genommen. Bürgermeister Werner
Knopf konnte jetzt bei der Eröffnung der Wanderausstellung "Flucht vor
Hunger und Not" zahlreiche interessierte Gäste, darunter auch seinen
Amtskollegen Frank Broghammer aus Rauenberg und Klaus Jacobsen,
Bürgermeisterstellvertreter aus Mühlhausen, begrüßen. BSG-Präsident Egon
Klefenz führte in die Ausstellung ein: Etliche Menschen aus der Region,
darunter Namen wie Bellmann, Müller, Keller, Becker, Fellhauer, Just oder
Wagner strebten damals ins "gelobte Land", um in der Fremde ihr Glück zu
machen. „Jedes Ding hat jedoch bekanntlich zwei Seiten“, so Klefenz, der
auch persönliche Schicksale auf den langen Schiffsreisen über den Atlantik
ansprach und den Bogen spannte bis zu den heutigen Begegnungen zwischen den
Ur-Badenern auf der Suche nach ihren Wurzeln. Ziel sei es, durch viele
Kontakte und kulturelle Begegnungen im Laufe der Zeit möglichst alle
20.-50.000 badischen Auswanderer zu erfassen. Die neuen Existenzgründungen
im südbrasilianischen Bundesstaat Santa Catarina seien bei weitem kein
Zuckerschlecken gewesen. Trotzdem hätten es viele deutsche Einwanderer zu
einem gewissen Wohlstand, manchmal sogar zu Reichtum gebracht.
Die jetzige Ausstellung, die zuvor bereits in Lahr, Mannheim, Karlsruhe,
Buchen, Mudau, Bruchsal und Waghäusel zu sehen war, sei das Resultat des
wieder erwachten Interesses beiderseits des Atlantiks an der gemeinsamen
Geschichte, so Klefenz. Zehn großflächige Schautafeln, die unter anderem
die Themen "Auswanderungsphasen", "Ankunft und Ansiedlung", "Ein Dorf
entsteht" oder "Auswanderungsgründe" beinhalten, sind noch bis zum 13.
Dezember im Malscher Rathaus.
Text/Foto: Hans-Joachim Of
Frank Broghammer (Bürgermeister Rauenberg), Werner Knopf (Bürgermeister
Malsch), Egon Klefenz (Präsident BSG) und Klaus Jacobsen (Stellvertretender
BM Mühlhausen).
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