Badisch-Südbrasilianische Gesellschaft
 

 

Eröffnung der Ausstellung in Hambrücken -
Erinnerung an badische Auswanderer nach Brasilien



Hambrücken 20.05.2010 - Auf große Beachtung stieß die Eröffnung der Ausstellung der Badisch-Südbrasilianischen Gesellschaft im Rathaus Hambrücken. 25 interessierte Gäste konnte Hambrückens Bürgermeister Thomas Ackermann zur Ausstellung mit dem Thema "Flucht vor Hunger und Not – Badische Auswanderung nach Brasilien" begrüßen. Sein besonderer Willkommensgruß galt dem Präsidenten der BSG, Bürgermeister a.D. Egon Klefenz sowie Dr. Lothar Wieser, dem Leiter des eigens für die Wanderausstellung eingerichteten Arbeitskreises. Unter den Anwesenden konnte Ackermann auch einige Mitglieder des Gemeinderates sowie des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises begrüßen. Auch Filialdirektor Manfred Notheisen von der Sparkasse Kraichgau und Diakon Franz Notheisen hatten sich unter die Gäste gemischt.


 

BSG-Präsident Egon Klefenz, Hambrückens Bürgermeister Thomas Ackermann, Willi Simianer vom Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis sowie Dr. Lothar Wieser (v.l.n.r.)
 

Die Ausstellung zeige, so führte Ackermann im mit Fahnen dekorierten Foyer des Rathauses aus, anhand eines Blickes zurück in die Geschichte eine Zeit des ausweglosen Elends, die meist geprägt war durch bittere Armut und den Menschen keine Alternative zur Auswanderung bot. Nach der Begrüßung durch Präsident Egon Klefenz referierte Dr. Lothar Wieser anhand anschaulicher Ergebnisberichte über die Zeit vor 150 Jahren. Er machte dabei die Geschichte greif- und erlebbar. Zwar seien aus der damaligen Auswanderungsbewegung zumeist Erfolgsgeschichten überliefert, dennoch seien die neuen Existenzgründungen im südbrasilianischen Bundesstaat Santa Catarina bei weitem kein Zuckerschlecken gewesen. Trotzdem hätten es viele der deutschen Aus- bzw. Einwanderer zu Wohlstand und Reichtum gebracht. Auch bezeichnete Dr. Wieser die Entwicklung in Südbrasilien als Glücksfall für das Land, da sich dort durch die Zuwanderung eine neue Mittelschicht entwickelt habe und auch das Handwerk sein Image weg von Sklaven und Tagelöhnern hin zu einem angesehenen Berufsstand entwickelt habe. Abschließend bezeichnete Dr. Wieser die Ausstellung, die mit zehn Schautafeln die Geschichte veranschaulicht, als Resultat des wiedererwachten Interesses beiderseits des Atlantiks an der gemeinsamen Geschichte.
 
Auch der Bundesstaat Santa Catarina wird in diesem Jahr der badischen Einwanderung vor 150 Jahren gedenken und mehrere Feiern sind vorgesehen. Der offizielle Festakt findet in der Zeit vom 3. bis 7. November 2010 statt. Hierzu hat die Regierung von Santa Catarina auch die Landesregierung von Baden-Württemberg sehr herzlich eingeladen. Nach der offiziellen Ausstellungseröffnung lud Bürgermeister Thomas Ackermann die Gäste zu einer kleinen Erfrischung mit einem Imbiss ein, so dass sich noch viel Raum für interessante Gespräche ergab. Die Ausstellung wird noch bis zum 9. Juni 2010 im Rathaus Hambrücken während der üblichen Öffnungszeiten zu sehen sein, bevor dann die anderen Ausstellungsorte Lahr, Dettenheim, Graben-Neudorf, Waghäusel und Bruchsal ebenfalls Informationen zur badischen Auswanderung nach Brasilien anbieten werden.


 

Angeregte Gespräche gab es im Anschluss an die Ausstellungeröffnung
 


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